Wenn die Prostata wegen eines Prostatakarzinoms (Prostatakrebs) bestrahlt wurde, fällt der PSA-Wert über Wochen und Monate auf einen Tiefpunkt. Wenn der PSA bei den folgenden Kontrollen dann wieder eine steigende Tendenz zeigt, besteht der Verdacht auf ein Wiederauftreten (Rezidiv/Rückfall) des Prostatakarzinoms.
Wenn zwei hintereinander gemessene PSA-Wert um mehr als 2 ng/ml über dem Nadir-PSA-Wert (dem niedrigsten, jemals gemessenen PSA-Wert nach der Strahlentherapie) liegen, dann ist der Verdacht auf ein Rezidiv /Rückfall bestätigt. Wenn keine Metastasierung gefunden werden kann, spricht man von einem biochemischen Rezidiv (nur der Anstieg des PSA-Wertes zeigt an, dass es zu einem Rezidiv gekommen ist).
Die Unterscheidung, ob es sich um ein Rezidiv im Prostatabereich handelt oder um einen PSA-Anstieg durch eine Metastasierung ist oftmals nicht einfach. Eine MRT-Untersuchung mit endorektaler Spule kann sehr gut ein Lokalrezidiv im Prostatabereich lokalisieren oder ausschließen.
Die Cholin-PET/CT-Untersuchung wird bei einem PSA-Wert von unter 2 ng/ml nicht empfohlen. Eine Skelettszintigraphie zum Nachweis eventuell vorhandener Knochenmetastasen ist erst ab einem PSA-Wert von 10 ng/ml sinnvoll.
Bereits über die klinische Erprobungsphase hinaus sind neue bildgebende Verfahren wie die multiparametrische MRT oder die PSMA-PET/CT. Diese Verfahren wurden in der Versuchsphase nur in Universitätskliniken angeboten. Googeln Sie die Stichworte „PSMA PET/CT“ und/oder „multiparametrische MRT“ und Sie werden die Zentren die diese Diagnoseverfahren in der Zwischenzeit anbieten finden.
Eine Studie hat gezeigt, dass, wenn der am niedrigsten gemessene PSA-Wert (Nadir) im Verlauf nach der Strahlentherapie unter 0,4 ng/ml liegt, damit auch das kleinste Risiko für ein biochemisches Rezidiv (auch PSA-Rezidiv genannt) besteht.
(WM)
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