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Zusammenhang von metabolischem Syndrom und Brustkrebsprognose

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass das metabolische Syndrom (MetS) und Adipositas unterschiedliche negative Auswirkungen auf die Häufigkeit von Brustkrebs und die Mortalität aufgrund der Erkrankung haben. Die Women’s Health Initiative führte eine randomisierte Studie durch, die ergab, dass eine fettarme Ernährung die brustkrebsspezifische Sterblichkeit insbesondere bei Frauen mit mehreren MetS-Komponenten signifikant reduziert. Zu diesen Komponenten zählen Adipositas, Bluthochdruck, erhöhte Blutzucker- und Cholesterinwerte.

In die Analyse wurden 63.330 postmenopausale Frauen ohne Brustkrebs in der Vorgeschichte einbezogen. Die Frauen hatten normale Mammografie-Ergebnisse und MetS-Scores zwischen 0 und 4. Zu den für den MetS-Score relevanten Risikofaktoren gehörten ein Taillenumfang von ≥ 88 cm, ein systolischer Blutdruck von ≥ 130 mmHg und/oder diastolischer Blutdruck von ≥ 85 mmHg oder Bluthochdruck in der Vorgeschichte, hohe Cholesterinwerte oder Diabetes in der Vorgeschichte.

Ergebnisse der Studie

Über eine mediane Nachbeobachtungszeit von mehr als 20 Jahren erkrankten 4.562 Frauen an Brustkrebs und 659 starben daran. Ein höherer MetS-Score (3–4) war unabhängig vom Body-Mass-Index (BMI) signifikant mit einer höheren Anzahl an Östrogenrezeptor(ER)-positiven, Progesteronrezeptor(PR)-negativen Brustkrebserkrankungen assoziiert. Außerdem stieg das Sterberisiko nach einer Brustkrebsdiagnose um 53 Prozent und das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, um 44 Prozent.

Adipositas war unabhängig vom MetS-Score mit einer höheren Anzahl an ER-positiven, PR-positiven Brustkrebserkrankungen verbunden, die eine bessere Prognose hatten. Allerdings gab es insgesamt mehr Brustkrebserkrankungen und Todesfälle nach einer Brustkrebsdiagnose bei adipösen Frauen. Die brustkrebsbedingte Mortalität war signifikant erhöht nur bei Frauen mit Grad-2- oder -3-Adipositas (BMI ≥ 35 kg/m2).

Schlussfolgerungen

Professor Rowan Chlebowski vom Lundquist Institute in Torrance und sein Team betonen, dass MetS und Adipositas unabhängige, aber unterschiedliche negative Assoziationen mit den verschiedenen Brustkrebs-Subtypen und der brustkrebsspezifischen Mortalität aufweisen. Diese Ergebnisse können als separate Ansätze zur Einschätzung der Prognose von Brustkrebspatientinnen und zur Prävention genutzt werden. Postmenopausale Frauen mit höheren MetS-Werten stellen eine bisher nicht erkannte Bevölkerungsgruppe mit einem erhöhten brustkrebsspezifischen Sterberisiko dar, die sich leicht identifizieren lässt.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit gezielterer Präventions- und Behandlungsstrategien für Frauen mit metabolischem Syndrom und Adipositas, um deren Brustkrebsrisiko und Mortalität zu verringern.

Weiterführende Links zu diesem Thema:

Kriterien eines Metabolischen Syndroms

Univadis

Deutsche Krebsgesellschaft

wm