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Wenn sich die Schilddrüse selbst zerstört

Subakute Thyreoiditis vor Therapie
Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Erkrankung, bei der sich das Schilddrüsengewebe durch Angriffe körpereigener Immunzellen selbst zerstört. Nach Monaten/Jahren unbehandelten Verlaufs hat sich das Gewebe der Schilddrüsen „aufgelöst“. Funktionsloses Narbengewebe hat dann, anstelle von hormonproduzierendem Gewebe, den Platz eingenommen. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung.

Anfängliche Symptome einer Hashimoto-Thyreoiditis können ähnlich sein wie bei einer Schilddrüsen-Überfunktion:
• Schlafstörungen
• Händezittern
• Feuchtwarme Haut bis hin zum Schwitzen (ohne körperliche Belastung)
• Herzrasen
• Innere Unruhe

Im späteren Verlauf der chronischen Erkrankung ändern sich die Symptome in Richtung Schilddrüsen-Unterfunktion:
• Kälteempfindlichkeit
• Ödemneigung (Ansammlung von Wasser im Bindegewebe)
• Heisere Stimme
• Gelenkschmerzen
• Depressive Stimmungslage

Was sind die möglichen Ursachen für eine Hashimoto-Thyreoiditis?
Genetische Prädisposition (soll heißen, dass die Option zur Entstehung dieser Autoimmunerkrankung schon in den Genen hinterlegt ist)
• Falsche Ernährungsgewohnheiten
• Silent inflammation (Schwellbrandentzündungen im Körper)
• Hormonelle Dysbalance im Bereich der Steroidhormone (Sexualhormone etc.)
• Vitamin D3-Mangel
• Selenmangel
• Zinkmangel
• Vit. B12 –Mangel
• Infektionen mit Bakterien und Viren (die eine Vermehrungspassage im Schilddrüsengewebe machen können)
• Immunologische Fehlregulationen in Belastungs-/Stress-Reaktionen

Die Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis wird in Deutschland meist erst sehr spät gestellt.
Warum? Die Zwänge der Stufendiagnostik in der Kassenmedizin erlauben keine umfassenden Laboruntersuchungen. So wird zuerst mal nur der TSH-Wert bestimmt. Ist dieser im Rahmen der statistischen Norm, dann erübrigt sich für viele Ärzte die weitere Schilddrüsen-Diagnostik. Dabei kann im Hintergrund bereits seit vielen Monaten/Jahren die Autoimmunerkrankung aktiv sein, der TSH-Wert bleibt hingegen noch lange im „Normbereich“. Irgendwann lässt die Hormonproduktion der Schilddrüsen jedoch nach; der TSH-Wert steigt an. Die Diagnose lautet dann: Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose).

Eine derart verspätete Diagnose einer dann bereits „ausgebrannten“ Schilddrüse, hat für den betroffenen Patienten keine bessere therapeutische Option zur Folge, als die lebenslange Einnahme von Schilddrüsenhormonen. Für nicht wenige Ärzte ist die Hashimoto-Thyreoiditis keine behandlungsbedürftige Erkrankung; oftmals wird die Diagnose einer Hashimoto-Thyreoiditis mit dem abwertenden Begriff „Mode-Erkrankung“ belegt.

In der privatärztlichen / Selbstzahler-Praxis hingegen kann bei einem begründeten Verdacht auf eine Schilddrüsenerkrankung (durch eine zeitaufwendigere Anamnese, Gespräch mit dem Patienten über seine Beschwerden) schon bei der ersten, umfangreicheren Laboruntersuchung (6 Schilddrüsen-Werte) die Verdachtsdiagnose Hashimoto-Thyreoiditis bestätigt oder ausgeschlossen werden.

Wenn die Diagnose dieser Autoimmunerkrankung frühzeitig gestellt wird, dann kann „das Rad eventuell zurückgedreht werden“, soll heißen, die Autoimmunerkrankung kann zum Stillstand gebracht werden. Bei der ersten Laboruntersuchung eventuell festgestellte Auto-Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe (Diagnose: Hashimoto-Thyreoiditis), können durch geeignete Massnahmen wieder „zum Verschwinden“ gebracht werden. Klingt für Viele unglaubwürdig, habe ich aber in der eigenen Praxis bereits mehrmals feststellen können.

Therapeutische Optionen bei einer frühzeitigen Hashimoto-Thyreoiditis Diagnose

• Natrium-Selenit, Zink, Vitamin D3
• Curcumin & Bioperin
• naturidentisches mikronisiertes Progesteron
• Systemische Enzymtherapie

Eventuell hat eine vegetarische bzw. vegane Ernährungsweise Vorteile. Der bisher beobachtete Trend spricht dafür. Abgesichert ist das aber noch nicht.

Wenn Sie Ihren behandelnden Arzt nicht davon überzeugen können, mehr als nur einen Schilddrüsenwert zu bestimmen (meistens ist es der TSH-Wert), dann sollten Sie bei einem subjektiv begründeten Verdacht auf „da könnte mehr dahinter stecken“ die Mehrkosten aus eigener Tasche zahlen.
(Winfried Miller)