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Was bei einer Panikattacke im Körper passiert

Panikattacken sind für Betroffene eine extrem belastende Erfahrung, bei der der Körper in einen plötzlichen Zustand der Alarmbereitschaft versetzt wird. Symptome wie Herzrasen, Atemnot und Zittern setzen ohne Vorwarnung ein und lösen das Gefühl aus, die Kontrolle zu verlieren oder sogar zu sterben. Trotz ihrer Intensität muss eine Panikattacke nicht unbedingt auf eine ernsthafte Krankheit hindeuten, doch für manche kann dies der Beginn einer Panikstörung sein.

Was ist eine Panikattacke?

Eine Panikattacke ist eine natürliche, aber übersteigerte Reaktion des Körpers auf eine Bedrohung, ähnlich einer „Alarmanlage“, die sich unvermittelt einschaltet. Der Psychiater Andreas Ströhle von der Berliner Charité erklärt, dass es bei einer Panikattacke zu einer Aktivierung von Hirnregionen kommt, die unter anderem Atmung und Kreislauf steuern. Diese Reaktionen sind evolutionär alt und helfen dem Körper, sich auf Kampf oder Flucht vorzubereiten. Der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird flach, und der Körper schüttet Stresshormone aus. Diese physiologischen Veränderungen sollen eigentlich dazu beitragen, den Körper zu schützen, werden jedoch in Situationen aktiviert, die keine reale Bedrohung darstellen.

Vielfältige Symptome und Auslöser

Während der Anfall kann es zu verschiedenen Symptomen kommen: Atemnot, Hyperventilation, Schweißausbrüche, Zittern oder ein Gefühl der Desorientierung. Auch verstärkter Harndrang und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren oder verrückt zu werden, gehören dazu. Die genauen Ursachen einer Panikattacke sind nicht immer klar und können sowohl psychische als auch körperliche Gründe haben. Stress, Schlafmangel, übermäßiger Koffeinkonsum oder die Einnahme bestimmter Medikamente können das Risiko erhöhen. In anderen Fällen reicht der Gedanke an eine angstauslösende Situation, wie die Konfrontation mit einer Phobie, aus, um eine Attacke auszulösen.

Der Unterschied zwischen Panikattacke und Panikstörung

Eine Panikattacke allein ist noch keine Panikstörung. Während Panikattacken auch bei ansonsten gesunden Menschen auftreten können – etwa in bedrohlichen Situationen wie der Begegnung mit einer Schlange –, ist eine Panikstörung eine ernsthafte Erkrankung. Betroffene erleben wiederholt unerwartete Panikattacken, die dazu führen, dass sie bestimmte Situationen meiden und sich zunehmend zurückziehen. Dieses Vermeidungsverhalten wird von einem „überempfindlich eingestellten Alarmsystem“ im Körper gesteuert.

Behandlungsmöglichkeiten

Trotz der beängstigenden Symptome ist eine Panikstörung gut behandelbar. In der Angstambulanz der Berliner Charité werden Betroffene erfolgreich mit einer Kombination aus Psychotherapie, vor allem Verhaltenstherapie, und gegebenenfalls Antidepressiva behandelt. Die Erfolgsaussichten sind dabei sehr hoch. Es ist wichtig, Panikattacken und Panikstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um langfristige Einschränkungen im Alltag zu vermeiden.

Fazit

Panikattacken sind eine extreme Reaktion des Körpers auf Stress oder bedrohliche Situationen, die für die Betroffenen sehr beängstigend sein können. Während gelegentliche Panikattacken bei jedem Menschen auftreten können, entwickelt ein Teil der Betroffenen eine Panikstörung. Diese kann das Leben erheblich beeinträchtigen, ist aber mit professioneller Hilfe gut behandelbar. Psychotherapie, insbesondere Verhaltenstherapie, bietet hierbei sehr gute Erfolgschancen.

Weiterführende Links zu diesem Thema:

Professionelle Hilfe – Online

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wm