Dass Vorhofflimmern die Gefahr für einen Schlaganfall erhöht, ist in der Zwischenzeit auch bei den meisten Patienten bekannt.
Dabei kommt es zur Bildung von Thromben (Blutpropfen) im linken Herzvorhof, die sich jederzeit ablösen können und über die linke Herzkammer in den Blutkreislauf „geschossen“ werden. Sie führen dort zur Verstopfung/Verlegung von Arteriengefäßen, so dass das dahinter liegende Gewebeareal vom Blutfluss abgeschnitten ist (ischämischer Infarkt). Das kann im Gehirn passieren (ischämischer Schlaganfall; die häufigste Schlaganfallform) oder auch in anderen Gewebebereichen (z.B. als Darmembolie).
Kanadische Herzspezialisten glauben jetzt eine Unterscheidung hinsichtlich des Risikos einer Schlaganfall- oder Emboliegefahr treffen zu können.
Die Gefahr steigt demnach von einem anfallsartigen (paroxysmalen) Vorhofflimmern mit niedrigem Schlaganfallrisiko (dauert maximal 48 Stunden und tritt gelegentlich auf), über das persistierende Vorhofflimmern (länger als sieben Tage bestehend) bis hin zur ausgeprägten, permanenten Form des Vorhofflimmerns (andauerndes Vorhofflimmern) mit höchstem Schlaganfallrisiko.
FAZIT:
Paroxysmales Vorhofflimmern ist demnach weniger riskant als die anderen Vorhofflimmer-Varianten und trotzdem wird auch weiterhin die Blutverdünnung mit Antikoagulanzien empfohlen.
(Winfried Miller)