Bei Brustkrebs wird nach einer brusterhaltenden Operation (BET) eines primären invasiven Mammakarzinoms in der Regel eine Strahlentherapie empfohlen.
Einem internationalen Standard folgend wird die Strahlentherapie mittels 25 Bestrahlungen über einen Zeitraum von fünf Wochen durchgeführt. Dabei wird eine Strahlendosis von 50 Gy verabreicht (2,5 Gy pro Tag x 25 Tage).
In einer Studie wurde untersucht, ob der Zeitraum der Strahlentherapie von fünf auf drei Wochen reduziert werden kann (Hypofraktion), wenn dafür die pro Strahlensitzung applizierte Strahlendosis erhöht wird. Nach drei Wochen sollen 40 Gy als Gesamtdosis gegeben worden sein (2,67 Gy pro Tag x 15 Tage).
Ergebnisse: Bereits ein Jahr nach Ende der Strahlentherapie hatten Frauen mit den weniger Bestrahlungstagen, dafür aber höheren Strahlendosen pro Sitzung, einen deutlichen Vorteil: Bei ihnen wurden seltener lokale Metastasen festgestellt.
Dieser Vorteil schlug sich auch auf die Überlebensraten nach 5 und 10 Jahren nieder.
Dieser Vorteil war nicht erwartet worden.
Mögliche Erklärung: Krebszellen werden durch die leicht erhöhten Strahlendosen von täglich 2,67 Gy (über 3 Wochen) empfindlicher getroffen als durch 2,5 Gy (über 5 Wochen).
Wenn Sie Betroffene sind, besprechen Sie mit Ihrem Strahlentherapeuten diese Erkenntnisse! (Winfried Miller)
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