Über Schwindel wird in der Arztpraxis relativ häufig berichtet. Die Auswirkungen auf den Betroffenen sind unterschiedlich stark. Mittels weniger Fragen lassen sich die Ursachen für den Schwindel einschränken.
Bevor apparative Maßnahmen zur Diagnostik eingesetzt werden, sollte eine ausführliche Anamnese (Gespräch mit dem Patienten über seine Beschwerden) erfolgen.
Tritt der Schwindel in Attacken auf oder handelt es sich um einen Dauerschwindel?
Wenn Schwindelattacken auftreten, muss im nächsten Schritt die minimale und die maximale Dauer der Schwindelattacken vom Patienten erfragt werden
Handelt es sich um einen Drehschwindel oder um einen Schwankschwindel?
Wird Drehschwindel vom Patienten bejaht, dann handelt es sich wahrscheinlich um einen akuten Vestibularausfall oder um einen benignen peripheren paroxysmalen Lagerungsschwindel (BPPV).
Wird Schwankschwindel bejaht, dann kann es sich um eine bilaterale Vestibulopathie handeln.
Was löst den Schwindel aus?
Umdrehen um Bett -→ wahrscheinlich BPPV
In sozialen Stresssituationen -→ funktioneller Schwankschwindel
Sind Begleitsymptome vorhanden?
Hörstörungen -→ Morbus Menière oder Labyrinth-Infarkt
Kopfschmerz, Lärm- und Lichtempfindlichkeit? -→ vestibuläre Migräne
Wenn diese wenige Fragen geklärt sind, kann durch ergänzende apparative Untersuchungen die Verdachtsdiagnose erhärtet werden.
Den Ärzten steht aktuell ein „Pocket Guide Schwindel“ zur Verfügung, damit das Schwindelsymptom nicht zur Odyssee für Patienten wird.
(Winfried Miller)