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Pulsed Field Ablation bei Vorhofflimmern: Neue Studie bestätigt Sicherheit

Vorhofflimmern, eine häufige Herzrhythmusstörung, kann schwerwiegende Gesundheitsprobleme verursachen. Die Behandlung mit Radiofrequenzstrom- oder Kryoablation ist etabliert, jedoch nicht ohne Risiken. Eine neue Methode, die Pulsed Field Ablation (PFA), verspricht nun eine sicherere Alternative zu sein. Die kürzlich durchgeführte MANIFEST-17K-Studie mit über 17.000 Patienten bestätigt die Sicherheit dieser Methode.

Hintergrund und Vorteile der PFA

Die herkömmliche Thermoablation zerstört Herzgewebe, um die fehlerhaften elektrischen Signale zu unterbrechen, birgt jedoch das Risiko von Schäden an benachbartem Gewebe. Komplikationen wie Lungenvenenstenosen, Schlaganfälle und Verletzungen des Nervus phrenicus sind gefürchtet. PFA hingegen nutzt gepulste elektrische Felder zur Zerstörung von Zellen durch irreversible Elektroporation, was präzisere Ergebnisse und weniger Gewebeschäden verspricht.

Die MANIFEST-17K-Studie

Die Studie untersuchte das FARAPULSE PFA-System in mehr als 100 Zentren weltweit mit insgesamt 413 Operateuren und über 17.000 Patienten. Zwei Drittel der Patienten litten an paroxysmalem Vorhofflimmern, ein Drittel an persistierendem Vorhofflimmern. Ziel war es, Daten zur Sicherheit der PFA zu sammeln und seltene unerwünschte Ereignisse zu erfassen.

Ergebnisse und Sicherheitsprofil

Die Studie zeigte, dass PFA viele der häufigen Schäden der thermischen Ablation vermeiden kann. Es traten keine Ösophagusfisteln oder -dysmotilitäten, Pulmonalvenenstenosen oder anhaltende Paresen des Nervus phrenicus auf. Schwerwiegende Komplikationen wurden nur bei 1% der Patienten beobachtet, wobei die häufigste eine Perikardtamponade war. Die Sterblichkeitsrate war mit nur zwei auf den Eingriff zurückzuführenden Todesfällen äußerst gering.

Unerwartete Komplikationen

Einige unerwartete Komplikationen traten dennoch auf. Bei wenigen Patienten kam es zu Koronarspasmen, meist bei Off-Label-Anwendungen des FARAWAVE-Katheters. Ein hämolysebedingtes akutes Nierenversagen erforderte in seltenen Fällen eine Hämodialyse. Diese Komplikationen traten bei komplexen Ablationen einer großen Anzahl von Läsionen auf.

Potenzial als neuer Standard

Prof. Vivek Reddy von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai, Seniorautor der Publikation, betonte das Vertrauen in die PFA-Technologie, warnte jedoch, dass weiterhin auf seltene Komplikationen geachtet werden sollte. Die Ergebnisse, veröffentlicht in Nature Medicine, könnten dazu führen, dass die PFA zukünftig häufiger anstelle herkömmlicher Therapien verwendet wird.

Fazit

Die MANIFEST-17K-Studie zeigt, dass die Pulsed Field Ablation eine sichere und vielversprechende Methode zur Behandlung von Vorhofflimmern ist. Mit weniger Komplikationen und präziseren Ergebnissen könnte sie sich als neuer Standard in der Ablationstherapie etablieren und vielen Patienten eine sichere Alternative bieten.

Wo es im deutschsprachigen EU-Bereich Zentren mit Erfahrung gibt, die diese Methode (PFA) anbieten:

HerzGefässZentrum im Park Hirslanden

SLK-Klinikum am Plattenwald (Bad Friedrichshall)

Heidelberger Zentrum für Herzrhythmusstörungen

Alfried Krupp Krankenhaus in Essen

Ordensklinikum Linz Elisabethinen

wm