Wenn nach der ersten Hormonentzugsbehandlung (Androgendeprivationstherapie = ADT) die Prostatakrebszellen nicht mehr auf die Behandlung ansprechen, gibt es folgende weitere Behandlungsoption:
Abirateron-Therapie (Zytiga®)
Durch die COU-AA-302 Studie wurde belegt, dass auch mCRPC-Patienten (das sind die Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom) von Abirateron profitieren. Wenn diese Patienten wenig Tumorsymptomatik (z.B. Schmerzen) haben, dann ist das Gesamtüberleben unter Abirateron-Therapie signifikant verbessert
( p=0,0033).
Enzalutamid-Therapie
In der PREVAIL-Studie wurden mit dem Enzalutamid ähnliche Ergebnisse wie mit Abirateron erzielt.
Beide Substanzen (Abirateron + Enzalutamid) gehören zu Klasse der sekundären Hormontherapeutika (soll heißen, dass deren Einsatz erst dann angezeigt ist, wenn die Hormonentzugstherapie mit den sogenannten primären Substanzen (primäre ADT) nicht mehr anspricht.
In einer kleinen Studie wurde jetzt untersucht, ob man diese beiden Substanzen (Abirateron + Enzalutamid) eventuell abwechselnd geben soll.
Die eine Gruppe erhielt Abi gefolgt von Enza die andere Gruppe Enza gefolgt von Abi.
Ziel war, die Prostatakrebszellen weiterhin empfindlich für die Hormonentzugstherapie zu halten (d.h, einer Resistenzentwicklung vorzubeugen).
Ergebnisse: Die Patienten, die eine Reihenfolge Abi gefolgt von Enza bekommen hatten, hatten ca. 4 Monate später erneute Tumorbeschwerden als die Patienten in der Enza gefolgt von Abi-Gruppe.
Das Gesamtüberleben war unter der Reihenfolge Abi dann Enza mit 29 Monaten besser als unter der Reihenfolge Enza dann Abi (21 Monate).
FAZIT: Wenn, dann in der Reihenfolge Abirateron gefolgt von Enzalutamid als sekundäre Hormonentzugstherapie nach Versagen der primären ADT.
Um diese ersten Ergebnisse zu untermauern, wird aktuell unter der Studiennummer NCT02125357 eine größere Studie durchgeführt. Mit Ergebnissen ist aber erst in 2-3 Jahren zu rechnen.
(WM)