Wie es häufig läuft:
Der PSA-Wert ist im Rahmen einer Gesundheitsuntersuchung erhöht, der rektale Tastbefund unsicher, das rektale Ultraschallbild ergibt auch keine klare Diagnose. Wie geht´s weiter? Der Urologe wird eine Biopsie der Prostata empfehlen. Eventuell werden in einigen Proben Krebszellen nachweisbar sein.
Und was dann?
Dann gibt es verschiedene Empfehlungen.
Die einen drängen zur Operation (wird am häufigsten durchgeführt), die anderen zur Strahlentherapie, die anderen ermutigen zu einem abwartenden und beobachtenden Verhalten.
Was ist jetzt besser?
Eine aktuell vorgelegte Studie (veranlasst vom Krankenkassenverbund BEK GEK) kommt zu dem Ergebnis: Es wird zu schnell und zu häufig operiert. Öfters mal abzuwarten wäre genauso sicher für den Patienten.
Nur jeder zweite Prostatapatient ist nach der Klinikbehandlung mit dem Ergebnis zufrieden. Unabhängig von der Art der durchgeführten Therapiemaßnahmen. Grund für die Unzufriedenheit liegt in den Spätfolgen der Behandlung. 16 Prozent klagen über Harninkontinenz, 70 Prozent über Erektionsprobleme (auch noch ein Jahr nach der Therapie). 20 Prozent der Befragten gaben operationsbedingte Komplikationen wie Blutungen und Darmverletzungen an.
Die Studienverantwortlichen kommen zu dem Ergebnis, dass mehr „aktives, langfristiges Überwachen“ genutzt werden sollte.
Konkret bedeutet das meiner Meinung nach: PSA-Kontrolle alle 6 Monate, rektaler Ultraschall alle 6 Monate, MRT der Prostata (mit Rektalspule) für eine exakte Lokalisation des verdächtigen Bereichs (alle 12 Monate). Damit bin ich bisher in der Praxis gut zurecht gekommen. (Winfried Miller)
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