Neuropathische Schmerzen sind chronische Schmerzen. Sie können dann auftreten, wenn eine Verletzung oder eine Dysfunktion von Nerven eingetreten ist. Dabei kann es sich um Nerven des Zentralnervensystems (Gehirn, Rückenmark) handeln, oder um Nerven des peripheren Nervensystems (alle Nerven, die nach dem Austritt aus den Hirnhäuten in die Organe und Gewebe gehen).
In Deutschland sollen ca. 5 Mio. Menschen an dieser Art von Schmerzen leiden.
Neuropathische Schmerzen werden häufig als „brennend“ und „einschießend“ erlebt.
Sie werden bei Phantomschmerzen nach Amputationen, nach Schlaganfall, bei Multipler Sklerose, nach Rückenmarksverletzungen, bei fortgeschrittenen Stadien von Diabetes mellitus, nach Gürtelrose, bei Alkoholmissbrauch aber auch nach Chemotherapie beobachtet. Für die Betroffenen eine Qual.
Die Diagnose als auch die Therapie von neuropathischen Schmerzen sind oftmals nicht einfach. Patienten suchen in einem Zeitraum von 10 Jahren mehrere Ärzte auf (bis zu acht), um Linderung ihrer Schmerzen zu erlangen.
Die Therapie von neuropathischen Schmerzen ist schwierig. Vor jedem Therapieversuch sollte eine korrekte Einordnung der Schmerzart versucht werden. Die alleinige Ausrichtung auf eine verursachende Grunderkrankung allein bringt nicht viel. Suchen Sie eine Schmerztherapeuten, der eine „mechanismen-orientierte Schmerztherapie“ anbietet.
Welche typischen Behandlungsoptionen werden angeboten?
1. Antiepileptika
2. Antidepressiva
3. Opiat-ähnliche Substanzen (Opioide)
4. Lokale Einreibungen mit Schmerzdämpfenden Creme-, Salben-, Gel-Zubereitungen
5. Lokale Betäubungen mit Lokalanästhetika (wie beim Zahnarzt)
6. Akupunktur
7. Physikalische Therapie (z.B. Elektrotherapie)
8. Psychologische Therapie
Alle oben genannten Therapieoptionen sind selten als alleinige Therapie ausreichend. (Winfried Miller)
Mehr dazu hier