Zum Inhalt springen

Methotrexat-Therapie bei Gonarthrose

Patienten mit Gonarthrose (Kniegelenksarthrose) können von einer Therapie mit Methotrexat profitieren. Eine aktuelle Studie (PROMOTE-Studie, veröffentlicht in den Annals of Internal Medicine, Juli 2024) zeigt, dass diese Therapie Schmerzen und Steifheit im Knie reduziert und die körperliche Funktion verbessert.

Studienaufbau und Teilnehmer

Die Studie untersuchte 155 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 60,9 Jahren, die unter mäßigen bis starken Knieschmerzen litten. 64 Prozent der Teilnehmer waren weiblich. Alle hatten auf herkömmliche Schmerzmittel wie Opioide, Paracetamol und NSAIDs unzureichend angesprochen. Patienten mit entzündlicher Arthritis, Fibromyalgie oder kürzlicher Einnahme bestimmter Medikamente wurden ausgeschlossen.

Therapieplan

Die Patienten erhielten in den ersten zwei Wochen wöchentlich 10 mg Methotrexat oder ein Placebo. Diese Dosis wurde schrittweise erhöht: 15 mg in den Wochen drei und vier, 20 mg in den Wochen fünf und sechs und schließlich 25 mg für den Rest der zwölfmonatigen Studie. Zusätzlich nahmen alle Patienten nach jeder Methotrexat- oder Placebo-Dosis sechs Tage lang 5 mg Folsäure.

Ergebnisse der Studie

Schmerzreduktion

  • Methotrexat-Gruppe: Schmerzreduktion um 20 % nach sechs Monaten, stabil bis zum Ende der Studie (von 6,4/10 auf 5,1/10).
  • Placebo-Gruppe: Schmerzreduktion um 10 % nach sechs Monaten (von 6,8/10 auf 6,2/10).

Steifheit und Funktion

  • Methotrexat zeigte positive Effekte auf die Steifheit und die körperliche Funktion.
  • Verbesserungen waren bei intermittierenden Schmerzen (ICOAP-Score) um 32 % in den ersten sechs Monaten zu verzeichnen, verglichen mit 10 % in der Placebogruppe.

Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen traten in beiden Gruppen ähnlich häufig auf: je zwei Fälle in der Methotrexat- und der Placebo-Gruppe. Methotrexat hatte keinen signifikanten Einfluss auf andere Schmerzindexe (WOMAC-Schmerz, ICOAP-konstante Schmerzen) oder auf Schmerzen in anderen Gelenken und die Lebensqualität.

Zusätzliche Beobachtungen

Eine post-hoc-Analyse zeigte, dass Patienten unter Methotrexat niedrigere hsCRP-Werte hatten, was auf eine mögliche Reduktion systemischer Entzündungen hinweist. Es gab jedoch keinen Einfluss auf das Synovialvolumen, die Knochenfläche oder das Volumen der Knochenmarksläsionen.

Fazit

Methotrexat könnte eine wirksame zusätzliche Therapieoption für Patienten mit Gonarthrose sein, insbesondere für diejenigen, die auf herkömmliche Schmerzmittel nicht ausreichend ansprechen. Die Behandlung führte zu einer signifikanten Schmerzreduktion und verbesserte die körperliche Funktion und Steifheit im Knie. Die Nebenwirkungen waren vergleichbar mit denen der Placebogruppe.

Diese Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Behandlung von Gonarthrose und könnten vielen Patienten eine verbesserte Lebensqualität bieten.

Weiterführende Informationen zu diesem Thema:

Gelbe Liste

rheuma-online

wm