Die Anwendung von Ingwer bei Erkrankungen der Muskeln und des Skelettsystems ist in der TCM (traditionelle chinesische Medizin) seit vielen Jahrhunderten bekannt.
Eine dänische Forschergruppe hat jetzt den bekannten Wirkmechanismus der Inhaltsstoffe von Ingwer bei Arthrosepatienten untersucht. Ähnlich wie von den klassischen Entzündungshemmern (Antiphlogistika) bekannt, hemmen die im Ingwer gefundenen Stoffe die Entzündungskaskade und nehmen Einfluss auf Botenstoffe des Immunsystems (Zytokine).
Patienten mit bekannter Arthrose der Knie- bzw. Hüftgelenke wurden Ingwerpräparate zur oralen Einnahme gegeben und nach drei bis zwölf Wochen Behandlungsdauer nachuntersucht.
Patienten, die Ingwer als Testsubstanz erhalten hatten, profitierten hinsichtlich der Schmerzreduktion deutlicher als Patienten unter Placebo.
Wegen Magenproblemen haben aber viele Patienten die Ingwertherapie abgesetzt.
Eine orale Ingwertherapie kann, ähnlich wie andere pflanzliche Wirkstoffe (Rhabarberwurzel, Hagebutte, Avocado/Sojabohne) in einem messbaren Umfang die Schmerzsymptomatik bei Arthrosepatienten lindern, ein Wundermittel ist es jedoch nicht.
Zu beachten ist , dass Ingwer die gerinnungshemmende Wirkung von Marcumar® fördert.
FAZIT:
Die seit vielen Jahrzehnten bekannte und in Studien beschriebene Schmerzreduktion bei Arthrose unter eine systemischen Enzymtherapie ist für mich derzeit immer noch „state of the art“ in den Naturheilverfahren. Die zusätzliche Einnahme von L-Prolin (Aminosäure für den Kollagenstoffwechsel) verbessert nach meiner langjährigen Erfahrung die Beweglichkeit und die Schmerzsituation von Arthrosepatienten. Das Ziel jeder Arthrosetherapie sollte sein: Entzündungen an den betroffenen Gelenken verhindern und die Beweglichkeit durch Physiotherapie erhalten.
(Winfried Miller)