Hodgkin-Lymphom-Patienten leben heute zu über 80% auch noch 10 Jahre nach ihrer Erstdiagnose der Krankheit. Das ist ein großer Erfolg!
Wer sich einer intensiven Hodgkin-Lymphom-Therapie unterzogen hat, sollte die möglichen Spätfolgen der Therapie im Auge behalten.
Dies sind vor allem herz-/kreislaufbedingte Erkrankungen nach Strahlen- und Chemotherapie, die im Vergleich zur „Normalbevölkerung“ um bis zum Sechs-fachen erhöht sind.
Welche sind das?
• Koronare Herzkrankheit (KHK)
• Herzklappenerkrankungen
• Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)
• Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
Wer im Bereich des Mediastinums (Mittelfeld zwischen den beiden Lungenhälften) bestrahlt wurde, hat das höchste Risiko, an den oben genannten Herzschädigungen zu erkranken.
Wer eine Chemotherapie mit Anthrazyklinen (Doxorubicin) erhalten hat, sollte sich regelmäßig auf Herzklappenfehler und Herzmuskelschwäche untersuchen lassen. Wer danach noch raucht, steigert die Wahrscheinlichkeit zu erkranken noch weiter.
FAZIT: Langzeit-Überlebende einer Hodgkin-Lymphom-Erkrankung sollten über die möglichen Spätfolgen der intensiven Therapie informiert sein. Jährliche Kontrollen der Herzgesundheit sind meiner Meinung nach ein Muss!
(Winfried Miller)