Herpes Zoster (HZ), auch als Gürtelrose bekannt, ist eine Erkrankung, die durch die Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Dieses Virus ist auch für Windpocken verantwortlich und bleibt nach einer Windpockeninfektion im Körper inaktiv. Mit zunehmendem Alter oder bei Vorliegen bestimmter Grunderkrankungen kann das Virus reaktiviert werden, was zu Herpes Zoster führt. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Menschen an HZ.
Risiko und Altersabhängigkeit
Das Risiko, an Herpes Zoster zu erkranken, steigt mit dem Alter. Dies liegt daran, dass das Immunsystem im Alter schwächer wird und somit weniger effektiv gegen das Virus vorgehen kann. Besonders ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit einer HZ-Infektion erheblich.
Post-Zoster-Neuralgie (PZN)
Eine der häufigsten und belastendsten Komplikationen von Herpes Zoster ist die Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Diese chronische Erkrankung tritt bei vielen Patienten auf und ist durch starke Schmerzen gekennzeichnet, die länger als drei Monate nach Abheilung der Hautläsionen anhalten. Diese Schmerzen können brennend, stechend oder attackenartig sein und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Schmerzen und Lebensqualität
Die Schmerzen, die durch PZN verursacht werden, sind oft intensiver als die Schmerzen bei Rheuma oder Arthrose. In einer Untersuchung wurde festgestellt, dass ältere Erwachsene mit HZ häufig über starke Schmerzen klagen, die über einen Monat nach der Erkrankung anhalten. Über 95 % der Patienten über 50 Jahre berichten von akuten Schmerzen während der HZ-Infektion, und in 60–70 % der Fälle bleiben die Schmerzen länger als einen Monat bestehen.
Der Schmerzscore bei Aktivitäten des täglichen Lebens zeigt, dass immunkompetente Patienten ab 50 Jahren sowie Patienten nach autologer Stammzelltransplantation besonders stark betroffen sind. Diese Schmerzen führen zu erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität und können Monate bis Jahre andauern.
Hospitalisierungen
Mit zunehmendem Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit, aufgrund von Herpes Zoster oder dessen Komplikationen hospitalisiert (stationäre Klinikbehandlung) zu werden. In der Altersgruppe der über 50-Jährigen gibt es in Deutschland jährlich über 20.000 Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Dies unterstreicht die hohe Krankheitslast und die Bedeutung von Präventions- und Behandlungsmaßnahmen für diese Altersgruppe.
Herpes Zoster und die damit verbundene Post-Zoster-Neuralgie stellen insbesondere für ältere Menschen eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Die starken und langanhaltenden Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen erheblich und führen zu einer hohen Anzahl an Krankenhausaufenthalten. Vor diesem Hintergrund sind Prävention und effektive Behandlungsmöglichkeiten essenziell, um die Krankheitslast zu reduzieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Gegen Gürtelrose gibt es eine Impfung. Fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin danach. Diese Impfung wird zweimal in einem Abstand von 2 Monaten gegeben.