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Hashimoto-Thyreoiditis – Wenn die eigenen Abwehrzellen die Schilddrüse zerstören

Subakute Thyreoiditis vor TherapieWenn Sie unter Symptomen wie unerklärbarer Gewichtszunahme, Verstopfung, Müdigkeit, depressiver Stimmung und erhöhtem Kälteempfinden (Frösteln) leiden, dann könnte eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) die Ursache sein.

Ihr betreuender Arzt wird dann bei Ihnen eine Blutlabor-Untersuchung vornehmen und dabei auch die Schilddrüsenhormone bestimmen lassen. Wenn der TSH-Wert bei Ihnen bereits über dem oberen Normalwert (von ca. 4,0) liegt, dann sind Sie bereits in einer latenten Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).

Im zweiten Schritt wird Ihr Arzt entweder eine Ultraschalluntersuchung Ihrer Schilddrüse vornehmen bzw. veranlassen oder mittels erweiterter Laboruntersuchung nach Autoantikörpern gegen Schilddrüsengewebe suchen. Hier ist vor allem der TPO-Wert (auch als MAK bekannt) richtungsweisend. Wenn dieser Wert erhöht ist, dann liegt eine Autoimmun-Erkrankung der Schilddrüse (Autoimmunthyreoiditis) vor.

Das typische Bild einer bestehenden (manifesten) Autoimmunthyreoiditis im Ultraschall der Schilddrüse ist ein echoarmes Schilddrüsenparenchym mit verminderter Durchblutung.
Im fortgeschrittenen Stadium der Autoimmunthyreoiditis wird die Schilddrüsen kleiner, da die einwandernden aggressiven Lymphozyten das Schilddrüsengewebe zerstören.

Eine Schilddrüsen-Szintigraphie ist zur Diagnosesicherung selten notwendig und sollte speziellen Fragestellungen vorbehalten bleiben (sehr hohe fT3-Spiegel ohne Schilddrüsen-Antikörper).

Die häufigste Form der Autoimmunthyreoiditis ist die vom Hashimoto-Typ. Europaweit wird ein Anstieg festgestellt ohne die Ursachen dieser Zunahme zu kennen.

Welche Therapie-Optionen gibt es ?

Wenn die Höhe der TPO-Antikörper über einen längeren Zeitraum (6 Monate, eigene Erfahrungswerte) auf hohem Niveau bleibt (über 500 mU/ml), muss mit einer zunehmenden Zerstörung des Schilddrüsengewebes gerechnet werden. Das zeigt sich in einem erhöhten TSH-Wert, der dann deutlich über 4,0 liegen kann.

Universitär-orientierte Endokrinologen beginnen eine Schilddrüsenhormon-Therapie erst ab einem TSH-Wert von 8-10 microU/ml. Ab diesen TSH-Werten spricht man von einer manifesten Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose). Für andere Endokrinologen ist ein 5-fach über der Norm liegender TPO-Antikörper-Wert ein Signal für den Beginn einer Schilddrüsenhormon-Therapie.

Welche Schilddrüsenhormone sind favorisiert?

L-Thyroxin in einer Stärke zwischen 50 – 200 microgramm pro Tablette, abhängig vom TSH-Wert. Immer wieder wird die Einnahme der Schilddrüsenhormone 30 min vor dem Frühstück empfohlen. Dabei gibt es für diese Empfehlung keinerlei Studienabsicherung; „man sagt es halt so seit über 50 Jahren“. Es gibt aber Menschen, die sind aufgrund ihrer individuellen Enzymausstattung (genetisch festgelegt) sogenannte „Langsam-Verstoffwechsler“ (slow-metaboliser). Bei diesen Menschen dauert es 8 – 10 Stunden, bis aus dem über die Tablette zugeführten Schilddrüsenhormon T4 das stoffwechselaktive fT3 gebildet werden kann. Bei diesen Menschen tritt der Effekt der Hormone erst am späten Nachmittag/Abend ein. In solchen Fällen empfiehlt es sich, die Schilddrüsenhormone abends beim zu Bettgehen einzunehmen.

Die Dauer der Schilddrüsenhormon-Einnahme ist bei einer manifesten Autoimmunthyreoiditis lebenslang.

Ein naturheilkundlich-orientierter Therapeut wird es aber nicht bei der alleinigen Hormongabe belassen, sondern zusätzlich auch Natrium-Selenit und entzündungshemmende Präparate aus dem Spektrum der Naturheilkunde empfehlen. Ernährungsempfehlungen aus ganzheitlicher Sicht unterstützen die Reduktion von tierischen Eiweißen. Aus eigener Erfahrung in langjähriger Praxistätigkeit empfehle ich darüber hinaus, dass sich jeder Patient mit einem immunologischen Problem (z.B. Autoimmunerkrankungen) verstärkt seiner Darm-Gesundheit widmet. Das Darmmilieu (Darmmikrobiom) ist die Schlüsselstelle für unsere Gesundheit!
(WM)