Seit mehreren Jahren wird für Brustkrebs-Patientinnen ein Test angeboten, mit dessen Hilfe vorhergesagt werden kann, ob eine Chemotherapie notwendig ist (um die Prognose der Patientin zu verbessern) oder ob eine Chemotherapie keine Vorteile für die krankheitsfreie Zeit der Patientin hat.
Dieser Test, bekannt als Oncotype DX®-Test, kann mit hoher Sicherheit vorhersagen, welche Brustkrebs-Patientinnen in die Niedrigrisikogruppe gehören und damit keine Chemotherapie benötigen. Nach einer 5-jährigen Testphase waren noch 94% der als Niedrigrisiko-Patientinnen identifizierten Frauen frei von Tumorzeichen! Diese Brustkrebs-Patientinnen hatten als Resultat des Oncotype DX®-Test keine Chemotherapie erhalten sondern nur eine Antiöstrogen-Therapie (Antihormontherapie).
Welche Brustkrebs-Patientinnen sollten/können mit diesem Genexpressionstest untersucht werden?
• Patientinnen mit nodal-negativem (kein Lymphknotenbefall, dafür aber andere Hochrisikokriterien) und
• Patientinnen mit nodal-positivem Brustkrebs (1-3 befallene Lymphknoten)
• Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs (ER+)
• HER2-neu-negativem Brustkrebs
Diese Brustkrebs-Patientinnen gelten nach den bisherigen Kriterien als besonder hoch gefährdet für einen Rückfall (Wiederauftreten der Krebserkrankung). Normalerweise wären allen dieser Patientinnen eine Chemotherapie empfohlen worden.
Durch den Oncotype DX®-Test konnte einem Fünftel der Brustkrebs-Patientinnen die Chemotherapie erspart werden. Sie gehörten laut Testergebnis in Wirklichkeit zur Niedrigrisiko-Gruppe (Recurrence Score Wert von 11 oder niedriger).
Eine relativ große Gruppe innerhalb der Brustkrebs-Patientinnen erfüllt die Kriterien „niedriges Risiko“; diese Patientinnen profitieren im Krankheitsverlauf nicht von einer Chemotherapie. Voraussetzung für diese Einstufung ist jedoch die Anwendung dieses Genexpressionstest. Warum sich viele Kliniken damit immer noch so schwer tun bleibt deren Geheimnis. Als Brustkrebs-Patientin sollten Sie, beim Vorhandensein der oben genannten Kriterien, auf die Durchführung dieses Tests bestehen. Wenn Kostengründe bei einer Ablehnung angeführt werden, sollten Sie sich ernsthaft überlegen, ob Sie den Test nicht aus eigener Tasche zahlen.
(WM)