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Bewegung kann Depression lindern

Depression ist eine ernste Erkrankung, die das Leben vieler Menschen stark beeinträchtigen kann. Neben Medikamenten und Psychotherapie gibt es eine weitere vielversprechende Methode zur Behandlung von Depressionen: Bewegung. Wissenschaftler haben untersucht, welche sportlichen Aktivitäten besonders effektiv sind und wie sie im Vergleich zu traditionellen Behandlungen abschneiden.

Warum Bewegung bei Depression hilft

In verschiedenen Behandlungsempfehlungen wird zu Bewegung geraten, um Depressionen zu lindern. Forscher, darunter Dr. Michael Noetel von der University of Queensland, wollten herausfinden, welche Bewegungsformen den größten Nutzen bringen. Dazu verglichen sie körperliche Aktivitäten mit gängigen Behandlungen wie Antidepressiva (z.B. SSRIs) und kognitiver Verhaltenstherapie.

Die Ergebnisse im Überblick

Die Forscher analysierten 218 Studien mit insgesamt 14.170 Teilnehmern. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Tanzen: Die effektivste Aktivität zur Verringerung von Depressionen. Teilnehmer, die tanzten, zeigten die größte Verbesserung ihrer Symptome.
  • Walking oder Joggen: Diese Aktivitäten führten zu einer moderaten Verbesserung der Depression.
  • Yoga: Besonders wirksam bei älteren Patienten und Männern.
  • Krafttraining: Erzielte große Effekte bei jüngeren Menschen und Frauen.
  • Gemischte Ausdauerübungen und Tai Chi/Qigong: Auch diese Bewegungsformen zeigten positive Effekte.

Bewegung in Kombination mit anderen Behandlungen

Moderate Verbesserungen wurden auch festgestellt, wenn Bewegung mit anderen Behandlungen kombiniert wurde, wie zum Beispiel:

  • Bewegung und SSRIs: Die Kombination führte zu besseren Ergebnissen als SSRIs allein.
  • Ausdauersport und Psychotherapie: Auch hier zeigten sich positive Synergieeffekte.

Herausforderungen und Einschränkungen

Es ist wichtig zu beachten, dass viele der untersuchten Studien kleine Teilnehmerzahlen und kurze Nachbeobachtungszeiten hatten. Zudem gibt es physische, psychische und soziale Hindernisse, die Menschen mit Depressionen daran hindern können, regelmäßig Sport zu treiben. Müdigkeit, geringe Energie und fehlende Motivation sind häufige Symptome, die Bewegung erschweren können.

Fazit

Bewegung kann eine wirkungsvolle Ergänzung zur traditionellen Behandlung von Depressionen sein. Unterschiedliche Aktivitäten haben unterschiedliche Effekte, und es ist wichtig, die richtige Bewegungsform für sich selbst zu finden. Trotz einiger Herausforderungen zeigt die Forschung, dass Bewegung eine wertvolle Rolle im Umgang mit Depressionen spielen kann.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, an Depressionen leidet, könnte es hilfreich sein, Bewegung in den Behandlungsplan einzubeziehen. Sprechen Sie mit einem Arzt oder Therapeuten, um herauszufinden, welche Form der Bewegung am besten geeignet ist.

Autor: wm

Quellenhinweise: Alle genutzten Quellen sind auf Nachfrage beim Autor erhältlich