Menschen, die an einer Histamin-Unverträglichkeit (-intoleranz) leiden, haben allergie-ähnliche Beschwerden, ohne, dass die für eine echte Allergie typischen Antikörper IgE nachgewiesen werden können.
Mögliche Beschwerden/Symptome bei einer Histamin-Intoleranz:
Übelkeit
Erbrechen
Bauchschmerzen
Durchfall
Flush-Symptomatik
Juckreiz
Nesselsucht (Urtikaria)
Schneller Puls (Tachykardie)
Herzrhythmusstörungen
Plötzlicher Blutdruckabfall
Fliesende Nase (Fließschnupfen)
Verstopfte Nase
Kopfschmerzen
Schwindel
Welche Lebensmittel können eine Histaminsymptomatik auslösen weil sie viel Histamin enthalten können?
Thunfisch
Makrele
Hering
Sardine
Emmentaler
Cheddar
Gouda
Parmesan
Salami
Räucherschinken
Spinat
Sauerkraut
Aubergine
Ketchup
Rotweinessig
Rot-/Weißwein
Bier
Champagner
Welche Lebensmittel enthalten nicht viel Histamin, sind aber sogenannte Histamin-Freisetzer (Histamin-Liberatoren) an den Zellen der Darmschleimhaut?
Erdbeeren
Zitrusfrüchte
Ananas
Papaya
Tomaten
Spinat
Nüsse
Schokolade
Lakritze
Schweinefleisch
Fisch
Schalentiere
Wenn auch Sie auf Lebensmittel mit körperlichen Symptomen reagieren, die einer Allergie sehr ähnlich sind, im Blutlabor aber keine erhöhten bzw. spezifischen Allergiewerte (IgE) nachgewiesen werden können, dann sollten Sie (und natürlich auch Ihr betreuender Arzt oder Heilpraktiker) abklären, ob Sie evtl. eine Histamin-Intoleranz haben.
Wie kann man eine Histamin-Unverträglichkeit nachweisen?
1. Bestimmung des Histamin-Gehalts im Blut und/oder Stuhl (Abnahme während akuter Beschwerden sinnvoll)
2. Bestimmung des Gehalts an Histamin-abbauenden Enzyms DAO im Blut
3. Versuch des Nachweis Histamin-bildender Mikroorganismen im Stuhl
Neben den erwähnten Lebensmitteln kann es auch durch andere Substanzen zu einer erhöhten Histamin-Konzentration im Körper kommen:
• Alkohol
• Histamin freisetzende Medikamente
z.B. Acetylcystein, ASS, Cefuroxim, Ambroxol, Novaminsulfon, Metoclopramid (MCP),
Amitriptylin, Ibuprofen, Diclofenac, Verapamil
Was sind mögliche Ursachen einer Histamin-Intoleranz?
• Wenn die individuelle Histaminschwelle überschritten wird („ein Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt“)
• Verminderte Aktivität des Histamin-abbauenden Enzyms DAO (Diaminooxidase)
• Zu hoher Verzehr Histamin-reicher bzw. Histamin-freisetzender Lebensmittel
• Produktion von Histamin durch bakterielle Fehlbesiedlung des Darmmilieus
Welche Therapie-Optionen gibt es?
1. Histamin-vermeidende Ernährung unter Kenntnis der histaminreichen und –freisetzenden Lebensmittel
2. Regelmäßige Einnahme eines DAO-Enzympräparates
Die Diagnostik zur Feststellung einer Histamin-Intoleranz wird in den seltensten Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen befürwortet. Wenn Sie berechtigte Annahme haben, dass es auch bei Ihnen ein Histamin-Problem sein könnte, dann kaufen Sie sich diese Diagnostik-Leistung bei Ihrem Therapeuten als Selbstzahler ein.
(WM)