Das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom (ADHS) ist eine der verbreitetsten Verhaltensstörungen, für die es wirksame Medikamente gibt. Diese Medikamente können jedoch Nebenwirkungen wie erhöhten Blutdruck und Herzfrequenz haben, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen könnte.
Eine umfangreiche Studie aus Dänemark, geleitet von Forschern an der Universität Kopenhagen, untersuchte den Zusammenhang zwischen der Einnahme von ADHS-Medikamenten und dem Risiko für spätere kardiovaskuläre Komplikationen. Die Studie bezog sich auf Daten von etwa 73.000 Erwachsenen, die zwischen 1998 und 2020 erstmals ADHS-Medikamente verschrieben bekamen. Diese Gruppe wurde verglichen mit 145.000 Personen, die nie solche Medikamente genommen hatten. Die Forscher fokussierten sich auf schwerwiegende Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Schlaganfall, Herzschwäche und akutes Koronarsyndrom über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die mindestens die empfohlene Tagesdosis der Medikamente einnahmen, ein signifikant höheres Risiko hatten, innerhalb von zehn Jahren einen Schlaganfall zu erleiden, im Vergleich zur Kontrollgruppe (2,1% gegenüber 1,2%). Ebenso stieg die Rate von Herzschwäche in der Gruppe mit der höchsten Dosis im Vergleich zu den Kontrollen. Interessanterweise gab es beim akuten Koronarsyndrom keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen.
Die Studie legt nahe, dass höhere Dosierungen von ADHS-Medikamenten mit einem gesteigerten Risiko für bestimmte kardiovaskuläre Ereignisse verbunden sind. Die Forscher empfehlen weitere Untersuchungen, um diese Befunde zu vertiefen und besser zu verstehen. wm