Wenn eine Strahlentherapie bei Brustkrebs notwendig ist, dann wird diese traditionell in Rücklage der Patientin durchgeführt. Bei jeder Strahlentherapie wird versucht, so wenig wie möglich gesundes Gewebe in den Strahlengang einzuschließen. Die Herzregion ist immer ein kritischer Bereich. Strahlentherapie kann das Herz schädigen. Spätere Herzkrankgefäß-Erkrankungen sind bekannt.
Die Bestrahlung der linken Brustseite ist naturgemäß für die Herzregion kritischer einzuschätzen als eine Bestrahlung der rechten Seite. In Rückenlage bekommt das Herz eine Strahlendosis von durchschnittlich 2,17 Gy ab (linke Brustseite bestrahlt) und „nur“ 0,62 Gy, wenn die rechte Brustseite bestrahlt wurde.
Wurde die Strahlentherapie der linken Brust in Bauchlage vorgenommen, dann sank die Herzdosis auf 1,3 Gy. Das ist erheblich!
Eine Lagerung auf dem Bauch, bei Strahlentherapie der rechten Brust, hat dagegen keinen Vorteil gegenüber der klassischen Rückenlage.
Das höchste Herzrisiko unter Strahlentherapie haben demnach Frauen, die in Rückenlage positioniert werden, Raucherinnen sind, einen hohen LDL-Cholesterinspiegel haben und deren Blutdruck unzureichend eingestellt ist.
Insgesamt ist die Strahlentherapie bei Mammakarzinom eine sinnvolle und hilfreiche therapeutische Option. Im Unterschied zu einer Chemotherapie können durch eine Strahlentherapie auch die prognostisch wichtigen Tumorstammzellen ausgeschaltet werden.
Sprechen Sie mich in der Sprechstunde darauf an! (Winfried Miller)