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Das metastasierte, trotz Kastration fortschreitende Prostatakarzinom

Knochenmetastase

An den Folgen eines metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms sterben weltweit jährlich ca. 165.000 Männer, in Deutschland sind es 12.000 Männer. Anders ausgedrückt, stirbt weltweit alle drei Minuten ein Betroffener an den Folgen dieser weit fortgeschrittenen Prostatakrebserkrankung.

Knochenschmerzen (wegen der häufigen Knochenmetastasen), Anämien (Blutarmut) und Abschnürungen unterhalb des Blasenhalses sind die häufigsten Begleitsymptome in diesem fortgeschrittenen Krankheitsstadium.

Bisherige Standardtherapien in diesem Krankheitsstadium basieren auf einer Chemotherapie mit der Substanz Docetaxel (seit 2004). Diese 3-wöchentliche Chemotherapie verschafft den Betroffenen ein Überlebensvorteil von 2 Monaten. Mehr nicht!

Nach 6-9 Monaten schreitet die Erkrankung in der Regel, trotz vorangegangener Docetaxel-Chemotherapie, fort. Dann versuchen die Onkologen seit einiger Zeit (2-3 Jahre) mit der neuartigen Substanz Cabazitaxel den Krankheitsverlauf zu bremsen. Cabazitaxel wird immer zusammen mit Kortison (Prednison) als Chemotherapie gegeben.

Die angeblichen Vorteile dieser neuartigen Substanz sind meines Erachtens rein statistischer Natur und werden von der Herstellerfirma gegenüber den Urologen und Onkologen als „Highlight“ gepriesen. Das sogenannte mediane Überleben (Zeitraum zwischen Diagnose und Tod) verlängert sich lediglich um 2,4 Monate. Dieses Mehr an Zeit wird erkauft durch deutlich höhere Nebenwirkungen, die nicht selten zu Klinikaufenthalten führen.

Eine Verbesserung der Lebensqualität in dieser Endphase der Erkrankung kann ich hier nicht erkennen. Das ist meines Erachtens der falsche Weg. Betroffene Männer sollten in dieser Endphase des Lebens eine effektive Schmerztherapie erhalten und keine Chemotherapie, die unter dem Strich den Betroffenen keine echten Lebensqualitätsvorteile bringt. (Winfried Miller)